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Rasen in Kräuterrasen umwandeln

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Klimawandel und Rasen?

Es wird immer trockener und heißer. Die Regenfälle nehmen ab. Wenn das so weiter geht, haben wir hier toskanische Verhältnisse. Einen schönen grünen Rasen zu pflegen und dauerhaft zu erhalten, wird immer aufwendiger. Der Rasen muss gedüngt, gemäht und gewässert werden. Natürlich schaut so ein grüner Rasen schön aus, aber beim Rasenmähen und bewässern habe ich mich immer wieder gefragt, für was ich diesen Aufwand betreibe. Natürlich kann man auf automatische Bewässerung und Mähroboter umsteigen. Das würde aber noch mehr Kosten verursachen. Ich zahle doch nicht über 1000 Euro für einen Mähroboter oder ein Bewässerungssystem für das ich den ganzen Garten umgraben muss und das mir dann womöglich trotzdem einfriert oder verstopft.

Ich habe mich daher nach Alternativen umgeschaut.

  1. Den Rasen in trockenheitsverträgliche Staudenflächen umwandeln. Das habe ich an einigen Stellen im Garten bereits gemacht.
  2. Den Rasen in eine Wiese umwandeln. Das habe ich immer wieder überlegt, aber ich sehe mich nicht sensenschwingend, außerdem möchte ich den Rasen weiterhin begehen können und meine Stühle überall aufstellen können. Dies wäre bei einer Wiese nur begrenzt möglich.

Lösung – Kräuterrasen

Kräuterrasen ist für mich ein Rasen, wie man ihn in alten Grundstücken oftmals sieht. Dieser Rasen wird oft nicht mehr gedüngt und nur wenige Male im Jahr gemäht, da er nicht besonders stark wächst. Bereits im Herbst bin ich immer wieder auf den unbebauten Nachbarfeldern auf der Suche nach Gänseblümchen gewesen. Diese habe ich ausgestochen und bei uns in den Rasen gesetzt. Ich hoffe, dass sich die Gänseblümchen im Rasen etablieren und fleißig aussamen.

Vor einigen Tagen habe ich nun noch den Rasen stark vertikutiert, um eine besonders flachwachsende, kleinblättrige Sorte Klee, genannt Mikroklee (Trifolium repens) im Rasen anzusähen. Dieser Ansatz kommt wohl aus Dänemark und ist über die USA wieder nach Europa zurück gekommen. In Deutschland habe ich nur einen Händler gefunden.

Die bereits gepflanzten Gänseblümchen habe ich versucht beim Vertikutieren auszusparen. Das Düngen des Rasen habe ich dieses Jahr ausgesetzt. Ich denke nur so kann sich der Klee im Rasen etablieren. Mittelfristig wird der Mikroklee, als stickstoffbindende Leguminose, die benachbarten Gräser mit Stickstoff versorgen, so dass ich auf das Düngen komplett verzichten kann.

Ob der Mikroklee wirklich so trockenheitsverträglich ist, wie versprochen und der Rasen weniger bis keinen Dünger mehr benötigt, werde ich berichten.

Frühblüher im Herbst

Im Herbst werde ich noch viele Frühblüherzwiebeln im Rasen verteilen. Ich denke da an Elfenkrokus (crocus tommasinianus), Sibirischer Blaustern (Scilla siberica) und Frühlingsstern (Ipheion uniflorum), die sich über die Jahre über Tochterzwiebeln und Samen ausbreiten.

2 Responses

  1. Sonja Berndl
    | Antworten

    Mir ist es so wie dir gegangen, ich wollte den Rasen weiterhin betreten und „besitzen“.

    Bei uns hat sich der Kräuterrasen von alleine entwickelt mit vielen Blumen wie Braunelle, Gundermann, Schafgarbe, Weiß- und Rotklee, Spitzwegerich und noch vielen anderen Delikatessen, die schön anzuschauen und gut für die Insekten sind. Außerdem bleibt unser Rasen viel länger grün. Dazu habe ich auch einen ausführlichen Beitrag auf meinem Blog geschrieben.

    Viel Freude mit eurem neuen Rasen.
    Viele Grüße
    Sonja

    • Matthias
      | Antworten

      Leider habe ich die Jahre zuvor erfolgreich den Klee aus dem Rasen entfernt. Wenn die eingesetzten Gänseblümchen dieses Jahr aussamen, dann dürfte es recht schnell gehen. Auf den Mikroklee bin ich gespannt. Leider braucht der zum Keimen Feuchtigkeit. Bin hier gerade am regelmäßigen Wässern des Rasens, da es bereits seit 14 Tagen nicht mehr geregnet hat.

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